Werkstudent zwischen Mandant und Homeoffice

Werkstudent zwischen Mandant und Homeoffice

In Bayreuth geboren und aufgewachsen studiere ich zur Zeit Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth.

Zum Ende meines Bachelorstudiums war ich auf der Suche nach einer Werkstudentenstelle. Da ich bereits vor eineinhalb Jahren bei der RSW Partnerschaft erfolgreich mein Pflichtpraktikum absolviert hatte und der Kontakt nicht abgerissen war, wurde mir schnell die Möglichkeit eröffnet, eine Werkstudentenstelle als Prüfungsassistent anzutreten.

Die kurzen Wege zu den jeweiligen Arbeitsstätten bei den Mandanten, das familiäre Arbeitsverhältnis, die motivierten Kollegen und nicht zuletzt die flexible Arbeitszeitengestaltung in einem mittelständischen Unternehmen waren der Grund, mich gegen ein Großunternehmen der Branche zu entscheiden.

Seit März 2020 arbeite ich nun im Bereich der Wirtschaftsprüfung. Mir wurde ein Mentor zur Seite gestellt und ich unterstützte den erfahrenen Kollegen bei der Jahresabschlussprüfung verschiedener Tochterunternehmen eines Konzerns beim Mandanten vor Ort. Hierbei durfte ich neben der klassischen Debitoren- und Kreditorenprüfung u. a. auch selbständig Positionen des Sachanlagevermögens und der sonstigen Vermögensgegenstände (Boniprüfung) übernehmen. Die flache Hierarchie und der direkte Kontakt zum Mandanten trugen dabei zu großen Lernerfolgen meinerseits bei. Meine Erfahrungen im verwendeten Buchhaltungsprogramm (verpflichtende Einführungswoche zu Beginn meines Praktikums) eröffneten mir außerdem die Möglichkeit, Feststellungen direkt selbstständig im Jahresabschluss zu korrigieren.

Schon nach kurzer Zeit ging es während des Corona Lockdowns ins Homeoffice. Die Kommunikation erfolgte dann telefonisch, über Datenräume und E-Mail. Im Gegensatz zu vielen Kommilitonen, die zeitgleich bei anderen Unternehmen während Corona leerliefen, bin ich dem Team dankbar, dass der Austausch auch von zu Hause aus nicht abriss. Im Gegenteil, das Anspruchsniveau wurde nochmals erhöht. Auf der Agenda stand nun die Erstellung eines Abschlusses auf einer neugegründeten Konzernebene. Hierbei beschäftigte meinen Kollegen und mich zunächst die Wahl der richtigen Bewertungsmethode von aufzudeckenden stillen Reserven und Lasten. Die Komplexität dieses Themas ist aus der Uni eher weniger bekannt, da hier immer mit Annahmen, aber nur ganz selten mit Herleitungen gearbeitet wird.

Nachdem uns dieser Schwerpunkt über eine Woche Arbeitszeit gekostet hatte, übernahm ich eigenständig die Erstellung von Teilbereichen des Konzernabschlusses. Zur Anleitung hatte ich hierzu nur eine Excel-Vorlage. Vieles musste ich mir darüber hinaus selbst anlesen, beibringen und letztendlich anwenden. Dabei stand mir mein Mentor immer in fachlichen Fragen und Diskussionen zur Seite.

Für die Präsenzphase des Semesters an der Universität werde ich in den folgenden Wochen das Team bei der Implementierung eines datengestützten Prüfungsmoduls unterstützen. Für mich ist dies das absolute Highlight meiner Tätigkeit und wegen meiner Spezialisierungen u.a. auf die Wirtschaftsinformatik ein weiterer entscheidender Grund für die Annahme dieser Stelle.

Als Zwischenfazit bleibt festzuhalten, dass die Zeit jeden Tag über die bisherigen drei Monate hinweg sehr schnell vorbeiging – meiner Meinung nach ein sehr gutes Zeichen für eine Werkstudentenstelle. Die Projekte und Aufgaben fordern mich, schulen mein analytisches und quervernetztes Denken und machten tierisch Spaß. Ich gewann einen tiefen Einblick in die unterschiedlichen Aufgaben eines Wirtschaftsprüfers und durfte bei dessen Problemlösungen meine Ideen verwirklichen. Die Entwicklung, die man in dieser Kanzlei als Werkstudent – aber auch als Praktikant – macht, kann ich durchaus als „rasant“ beschreiben. Eine solche Erfahrung sollte man sich nicht entgehen lassen.

Mich bestätigt es, mein nächstes Ziel, den Masterstudiengang mit WP Option weiter zu verfolgen.

Philipp Stumpf

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